Kindl 0011
Kategorie Kultur und Bildungsbauten
Auftraggeber Kindl – Zentrum für Zeitgenössische Kunst
Architektur und Landschaftsarch grisard’architektur, Zürich
Ausführung Krekeler Architekten (LP3 – LP9), Berlin
Projektsteuerung Convis, Berlin
Aussenraumplanung SWUP GmbH, Berlin
Bauingenieur KLW Ingenieure, Berlin
Gebäudetechnik Planungsteam energie + bauen, Berlin
Lichtplanung Licht Kunst Licht, Berlin
Fläche GF SIA 5’500 m²
Ausstellungsfläche 1’700 m²
Baujahr 2012 – 2017

Umbau des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudekomplexes der ehemaligen Kindl Brauerei in Berlin Neukölln zum KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst

Der spektakuläre, 1926-1930, nach den Plänen der Architekten Claus und Schepke, im Stil des Expressionismus erbaute dunkelrote Klinkerbau wurde sanft renoviert und für seine neue Nutzung als Kunsthalle und Kulturzentrum umgestaltet. Durch gezielte Beleuchtung wurde der Altbau attraktiv in Szene gesetzt und kann so seine volle expressive Kraft entfalten. Während im grossen und ganzen die Qualitäten des Bestandes belassen, verstärkt und sanft saniert wurden sind vier neue, klar als solche erkennbare, zeitgenössische, architektonische Eingriffe hervorzuheben:

Als Architektonisches Markenzeichen wurde an der Ostseite, zum neu geplanten Platz hin, ein einzigartiges Treppenhaus in Sichtbeton und Glas errichtet. Mit diesem neuen Treppenhaus wurde ein neuer Hauptzugang im Osten des Gebäudes, neben dem südlichen Turmeingang geschaffen. Das neue Treppenhaus ermöglicht den direkten Zugang zu den Kunsträumen. Es bietet einen grossartigen Ausblick über ganz Berlin. Die gewagte Z-Förmige Betonkonstruktion bildet einen Kontrast zur dunkelroten Klinkerwand. Nur durch eine Stütze im Treppenauge und die Klinkerwand des Altbaus getragen scheint die Treppenskulptur vor der Fassade zu schweben. Zwischen den Brüstungselementen in Beton befinden sich flächenbündige, kaum sichtbar durch Punkthalterungen gehaltene, Glasbänder.

Ein Biergarten, in welchem Gäste unter einem Baumdach sitzen und sich verpflegen können, wurde 50cm tiefer in den Platz vor der Südfassade der ehemaligen Brauerei gelegt. Die den Platz einfassenden Betonelemente und Stufen schaffen einen Bezug zum neuen Betontreppenhaus. Die grosse, schräge Betonfläche bildet einen zeitgenössischen Vordergrund zum expressiven Klinkerbau aus den 30er Jahren und dient Besuchern als Sitzfläche im Aussenraum. Die Absenkung des Biergartens schafft einen intimen, gefassten Raum und hält den Platz von Autos frei.

Im obersten Geschoss des Maschinenhaus, auf der Nordostseite des Gebäudes, entstand ein attraktiver neuer Ausstellungsraum. Das bestehende, baufällige Dach wurde entfernt, der Raum um drei Meter erhöht und durch ein Sheddach mit nordausgerichteten Oberlichtern ersetzt.

Besucher welche den neuen Eingang von Osten betreten werden durch ein grosszügiges Foyer empfangen. Jenes ist über eine neue breite Zugangstreppe direkt mit dem einmaligen Brauraum mit den sechs grossen, glänzenden Kupferkesseln verbunden. Hier wurde das Museumscafé eingerichtet. Neue Garderoben und Küchenschränke ersetzten die alten Elektrosteuerschränke in der Wand zur Empore. Der Entwurf der neuen Bar vor jener Wand ist von der Neugestaltung des Raumes in den 50er Jahren, nach der Kriegszerstörung, inspiriert.

Lichtplanung: Lichtkunstlicht
Ausführungsplanung: Krekeler Architekten

Conversion of the listed building complex of the former Kindl brewery in Berlin to the KINDL - Centre for Contemporary Art

The spectacular dark red brick building built 1926-1930 according to the plans of the architects Claus and Schepke in the style of Expressionism was gently renovated and adapted for use as a museum and cultural centre. Through targeted lighting, the old building is attractively staged and can thus unfold its full expressive power. While, on the whole, the qualities of the existing building have been left intact, strengthened and gently restored, four new, clearly recognizable architectural interventions must be mentioned:

As an architectural centerpiece, a unique staircase, made of exposed concrete and glass, was erected on the east side of the building, next to a newly planned square. With this new staircase, a new main entrance was created on the east side of the building in addition to the existing south entrance in the tower. The new staircase provides direct access to the art galleries. It offers a great view over Berlin. The daring Z-shaped concrete construction forms a contrast to the dark red brick walls. Carried only by a support in the stairwell and the brick wall of the old building, the staircase sculpture seems to float in front of the facade. Between the balustrade elements in concrete there are flush-mounted glass strips.

A beer garden, where guests may drink and dine under a roof of trees, is set lower by 50 cm into the the plaza in front of the south facade of the former brewery. The elements of the concrete plaza echo the new concrete staircase. The large, sloping surface forms a contemporary foreground for the expressive brick building and provides visitors with an outdoor seating area. The lowering of the beer garden creates an intimate, enclosed space and keeps the area free of cars.

On the top floor of the former engine house, on the northeast side of the building, an attractive new exhibition space was created. The existing, dilapidated roof was removed and after increasing the room by three meters replaced by a shed roof with north-facing skylights.

Visitors entering the new east entrance are received by a generous foyer. The foyer is connected via a new wide access staircase directly to the unique brewery room with the six large, shiny copper kettles. Here the museum café has been installed. A new wardrobe and kitchen cabinets replace the ancient electric control cabinets in the partition wall. The design of the new bar in front of the wall was inspired by a remodeling of the room in the 50’s, after the destruction of World War II.

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Erdgeschoss
Querschnitt
Querschnitt
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Foyer
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Stockwerk M1
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Stockwerk M2
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